Von der Sonne verwöhnt - Sonnenenergie im Südwesten
Nicht ohne Grund wird der äußerste Südwesten häufig als die Toskana Deutschlands bezeichnet. Die vielen Sonnenstunden gepaart mit einer günstigen geographischen Lage führen zu ausgezeichnetem Wein. Alles andere als ausgezeichnet ist allerdings die Nutzung dieser optimalen Bedingungen zur Gewinnung dringend benötigter Energie: Lediglich 10% (Stand 12/2020) des bestehenden Potentials (laut www.energieatlas-bw.de) werden aktuell genutzt.
Eine zuverlässige und preisgünstige Energieversorgung ist für die Wirtschaft unerlässlich. Der Krieg auf europäischem Boden, entfacht durch einen der größten Energielieferanten der letzten Jahrzehnte, rückt die Produktion durch alternative Energieträger weiter in den Fokus.
Die Möglichkeiten sind ausreichend vorhanden: Von Parkplatzüberdachungen bis hin zu landwirtschaftlich und betrieblich genutzten Gebäudebedachungen.
Eine davon ist das in Bad Krozingen neu entstehende Werk des ortsansässigen Landwirts Hubert Bleile.
Um über Chancen und Hürden zu sprechen, stattete der Bundestagsabgeordnete Dr. Christoph Hoffmann dem hiesigen Landwirt am Dienstag, den 03. Mai einen Besuch ab.
Schnell kristallisierten sich die zu nehmenden Hürden für einen optimalen Einsatz von Photovoltaik-Anlagen heraus. Wie schon erwähnt mangelt es weniger an Flächen, viel mehr die bürokratischen Baustellen sind zum Teil riesig. Allein die Bewilligung und der Betrieb benötigen die Hilfe von Fachleuten. Auf den erzeugten Strom sind neben der noch bestehenden EEG-Umlage verschiedene Steuern fällig. Neben der Einkommenssteuer wird ebenso Umsatz- als auch Gewerbesteuer berechnet. Nur schon dieser Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ertrag und schreckt nicht nur gewerbliche Nutzer ab, vor allem auch die privaten Verbraucher schrecken vor entsprechenden Investitionen zurück.
Laut Dr. Hoffmann trägt nicht nur das neue EEG2023 (Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023) durch den Abbau von Investitionshürden zu einem schnelleren Wechsel bei. Auch die schon lange von der FDP geforderte, und in der Ampelkoalition durchgesetzte, Abschaffung der EEG-Umlage unterstützt zusätzlich. Die Freude darüber ist groß, profitieren hiervon doch sowohl Stromverbraucher als auch die Betreiber von Photovoltaikanlagen.
In den Fokus rücken möchten die Liberalen im Bundestag ebenso eine Kleinunternehmerregelung mit minimaler Bürokratie, die Anhebung der Bagatellgrenzen für Ausschreibungen und die Möglichkeit des Zusammenschlusses mehrerer Anlagen.
Hier soll es auch um die Nutzung im nachbarschaftlichen Verbund gehen: Eine lokale Stromleitung zu den Nachbarn in Eigenregie würde schon vieles erleichtern. In diesem Zusammenhang fehlt auch die Möglichkeit, den eigens produzierten Strom unkompliziert an Nachbarn, innerhalb des Ortes oder an den Grundversorger zu Marktpreisen verkaufen zu können.
Diese Option würde eine groß angelegte Förderung überflüssig machen und den Verkauf von nachhaltig produziertem Strom für alle Beteiligten fair gestalten.
Ein zusätzlich wichtiger Schritt ist die Nutzung älterer Photovoltaik-Anlagen weiterhin wirtschaftlich sinnvoll zu gestalten. Sobald die Förderung ausläuft, dürfen die Betreiber nicht schlechter gestellt sein.
Der Weg über die Entschlackung der bürokratischen Prozesse soll dazu führen, dass sich für PV-Anlagen-Betreiber ein zufriedenstellender Preis am Markt bilden kann.
Eine auf Dauer angelegte Subvention ist hier nicht förderlich und aus Sicht des Abgeordneten kein akzeptabler Zustand.
Mit der Nähe zu seinem Wahlkreis und einem offenen Ohr für die Belange der regionalen Wirtschaft, hat sich Dr. Christoph Hoffmann gerne Zeit für diesen Austausch genommen.